Mentaltraining
Mentaltraining ist eine äußerst effektive Methode, die bei regelmäßiger Anwendung beeindruckende Ergebnisse erzielen kann.
Mentaltraining basiert auf dem Wirkmechanismus der Neuroplastizität
Unser Gehirn ist ständig im Wandel: Neue Schaltkreise entstehen, wenn wir lernen, neue Herausforderungen annehmen, Sport treiben oder meditieren. Unbenutzte Schaltkreise werden abgebaut, zum Beispiel wenn wir alte, hinderliche Glaubenssätze durch neue Überzeugungen ersetzen. Der Psychologe Donald Hebb formulierte 1970: „What fires together wires together.“ Das bedeutet, dass Nervenzellen, die gleichzeitig aktiviert werden, sich zu Netzwerken verbinden. Je stärker diese Verbindungen zwischen den Neuronen sind, desto leichter werden diese bei uns im Alltag abrufbar.
Mentaltraining - Schrittweise Umprogrammierung des Gehirns
Imagination im Mentaltraining
Studien zeigen: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen Imagination und Realität
In einer Studie von Neurophysiologe Alvaro Pascual-Leones wurden zwei Gruppen ein Klavierstück beigebracht. Eine Gruppe stellte sich fünf Tage lang täglich zwei Stunden vor, das Stück zu spielen, während die andere Gruppe es tatsächlich auf dem Klavier spielte. Am Ende zeigten Gehirnaufzeichnungen, dass die Gruppe, die das Klavier nicht mit den Fingern berührte und lediglich Mentaltraining durchführte, ebenfalls dieselben Hirnregionen stimulierte wie die Gruppe, die tatsächlich Klavier übte. Dies zeigt, dass allein die Vorstellungskraft das Gehirn strukturell verändern kann, was die Wirkung von Mentaltraining und Psychotherapie erklärt.
Das Gehirn kann sich also selbst steuern und tiefgreifend verändern, und das allein aufgrund von Imagination.
Eine Stunde Training zeigt Wirkung
Eine 2019 veröffentlichte Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften zeigt, dass Gedanken schnell das Gehirn formen können. Bereits eine Stunde Training am Tag brachte deutliche Effekt mit sich.
Regelmäßiges Üben für nachhaltige Wirkung
Regelmäßiges mentales Training ist entscheidend für die Bewältigung psychischer Krankheiten, da es die neuronale Verknüpfung stärkt und die neuroplastische Anpassung des Gehirns fördert. Diese kontinuierliche Stimulation des Gehirns ist für langfristige Fortschritte unerlässlich. Tägliches Training hilft, Fortschritte aufrechtzuerhalten und Rückschläge zu verhindern, was entscheidend ist, um die Behandlung erfolgreich fortzusetzen. Insgesamt ist mentales Training ein wichtiger Bestandteil eines ganzheitlichen Ansatzes zur Bewältigung psychischer Krankheiten, da es dem Gehirn hilft, sich anzupassen, zu heilen und langfristige Verbesserungen zu erzielen. Meiner Meinung nach, sollte Mentaltraining, ebenso wie die körperliche Hygiene täglich praktiziert werden.
Schwerpunkte im Mentaltraining - Wie wir gemeinsam arbeiten
Im Mentaltraining verwenden wir gemeinsam effektive Ansätze, um deine Gedanken und Emotionen bewusst zu lenken und dein Gehirn in neuen Schaltkreisen feuern zu lassen. Gemeinsam finden wir die für dich passenden Werkzeuge heraus und integrieren diese in deinen Alltag.
1. Visualisierung
Dabei stellt man sich lebhaft vor, wie man eine bestimmte Handlung oder Situation erfolgreich durchführt. Diese Methode wird oft verwendet, um Ziele zu erreichen oder sich auf bevorstehende Herausforderungen vorzubereiten.
2. Atemtechniken
Durch verlangsamtes Atmen können wir den Parasympathikus aktivieren und das autonome Nervensystem gezielt beeinflussen. Das führt zu einer Entspannung des Organismus. Aber auch das Gehirn kann durch die Atmung in einen kohärenteren Zustand gebracht werden, wodurch es neue Impulse noch besser aufnehmen kann.
3. Positive Selbstgespräche
Positive Selbstgespräche sind eine wichtige Methode im Mentaltraining, um Selbstvertrauen zu stärken und eine positive Denkweise zu fördern. Sie umfassen Mantras und innere positive Dialoge. Mantras sind kurze, wiederholte Aussagen wie "Ich bin stark", während innere positive Dialoge ermutigende Botschaften und Selbstakzeptanz beinhalten.
4. Meditation
Da Meditation einen größeren Baustein in meiner Arbeit einnimmt, bin ich auf folgender Seite ausführlicher darauf eingegangen.